Tag 3 – Pässe, Pässe, Pässe

Tag 3, 30. April
Tagesetappe: XX km
Tourkilometer: XX km
Tagesmotto: Pässe, Pässe, Pässe!
Tageshighlight: Hallo Mittelmeer!
Ankunft: Genua
Schlafplatz: xx

Der Morgentau hält die Gegend noch fest im Griff, als wir einen Stock tiefer schlendern. Das Frühstück ist super lecker. Wiedermal alles einpacken und wir starten direkt auf den kleinen Pass „Col de Trebuchet“ mit 1.141 m. Als wir über Funk etwas plaudern fällt und beiden auf, wie sehr sich die Landschaft s verändert hat. Es ist rauer, die Vegetation ins anders. Es ist einfach südländischer. Wir fahren im Anschluss auf den kleinen „Col de la Porte“ mit 1.057 m. Ich fühle mich sicherer und traue mir heute deutlich mehr zu. Unser Plan heute Vormittag ist viel an meiner Blickführung zu arbeiten. Sebi fährt mir nach, lässt mich meine eigene Linie suchen. Hin und wieder macht er ein Video, damit ich es mir später selbst anschauen kann. Puh, das ist ein wenig anstrengend, so konzentriert zu fahren. Soso, Sebi landet ein paar Schnappschüsse oder unmöglich langsame Kurven-Aufnahmen von mir. Das kann ja heiter werden …

 

Sebi probiert bei dieser Tour erstmals die Navigationsapp „Kurviger“ aus. Er ist eigentlich ein erklärter Kartenfan und hat für ganz Europa Landkarten in einem kleinen Maßstab zu Hause. Eine ganze Weile haben wir uns über die Vor- und Nachteile von Landkarten unterhalten. Fazit: Die machen einfach Sinn, auch heute noch. Wo war ich stehengeblieben? Genau, „Kurviger“: Die App führt uns manchmal auf etwas abgelege, aber interessante Wege. Über das kurvenreiche Hinterland entlang des Parc naturel régional des Préalpes d'Azur machen wir uns auf dem Weg in Richtung Nizza. Die Region um den Col de Turini ist laut Sebi ein „Motorrad El Dorado“ und perfekt für unsere weitere Fahrt. Die ruhigen Wälder riechen nach Pinien und Pappeln. Gelegentlich kommt eine Briese aus Süden und wir meinen beide, bereits das Mittelmeer in der Luft riechen zu können. Auf diese Weise verfahren wir den Morgen auf kleinen Sträßchen.

 

Nach vielen geilen Kurven und einigen Höhenmetern erreichen wir am frühen Nachmittag den „Col de Turini“ mit 1.607 m. Ich bin stolz wie Oskar, aber auch echt geschafft von der Strecke. Ausgehungert schlemmen wir ein geiles Stück Kuchen in einem Restaurant auf dem Pass und schwiegen uns nach dieser wohlverdienten Pause wieder auf unsere Bikes. Zu meinem Bedauern geht es nun wieder bergab - das ist einfach nicht mein Ding. Meine morgendliche Konzentration hat Kräfte gezerrt und nun fahre ich wieder etwas langsamer. Sebi manövriert mich sehr gut runter und genießt jede Kurve wie ein Verrückter. Auf unserer Strecke befahren wir noch ganz nebenbei den „Col de Vescavo“ mit süßen 477 m.

Wie auf dem Turini besprochen bahnen wir uns heute noch unseren Weg bis nach Genua. Also ab nach bella Italia. Wir lassen Nizza und Monaco rechts neben uns und fahren in Bordighera direkt runter an die Küste. Von 1.607 m einfach auf Normalnull gefahren – im Nachhinein betrachtet finde ich das eine ganz schön krasse Sache. Allgemein finde ich die Tour super! So bin ich noch nie gefahren und ich finde es gut, dass wir gemeinsam unsere Route absprechen und sie dann auch gemeinsam durchziehen. Wir entscheiden uns bei strahlendem Sonnenschein direkt über die Autobahn am Meer entlang bis Genua zu fahren – schnell, effektiv, schön und trotzdem leicht kurvig. Das Training heute hat mich echt geschafft, da kommt die Autobahn perfekt, um entspannt auszurollen. Wenn nur diese LKW und italieischen Autofahrer nicht wären 😀

 

Als wir in Genua an unserem Air B&B nach einigem Stadtgegurke ankommen ist es 19:30 Uhr. Unser Gastgeber ist cool drauf und wir laden erstmal ab. Wir beschließen noch die Stadt zu erkunden. Also Motorradstiefel bei Seite und unsere Straßenschuhe an. Es geht los … Der Weg führt uns zum großen Hafen mit den Autofähren nach Korsika und Sardinien. Sebi erzählt mir von seinem Adventure Korsika und ich staune nicht schlecht – viel Offroad, schöne Landschaft und sehr enge Straßen. Deswegen wird sie wohl auch die Insel der 1000 Kurven genannt.

Wir bekommen haben Hunger und erhoffen uns um die nächste Ecke ein Restaurant zu finden. Leider Fehlanzeige, in unserer Gegend. Im Einkaufszentrum ist zu dieser Uhrzeit auch nichts los. Mist! Also befragen wir das Internet und müssen dann ganz schön weit laufen, um einen echt guten Pizza Service zu finden. Wir gönnen uns ein Bier und mampfen zufrieden eine echte italienische Pizza. Zurück in unserer Unterkunft zeigt uns unser Host noch seine Dachterrasse. Wow – sie ist super schön eingerichtet und wir können die Lichter des Hafens bestaunen! Wir machen es uns gemütlich und seine Katzen klettern mutig über Sebi auf der Überdachung herum. Wir quatschen noch bis tief in die Nacht übers Reisen und Motorradfahren.

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